Narkolepsie – häufig bleibt die Krankheit unentdeckt

Narkolepsie ist unter vielen Namen, wie Schlafkrankheit, Sidd´sches Syndrom oder Schlummersucht bekannt. Es handelt sich um eine Hypersomnie, eine Schlafsucht. Als Ursache gilt eine Störung der Schlaf-Wach-Regulation. Die Betroffenen leiden stark unter den plötzlichen Schlafattacken, allerdings wird die Krankheit oftmals erst rund 10 Jahre nach dem Auftreten der ersten Symptome erkannt. Häufig sind Menschen zwischen 10 und 30 Jahren von der Schlummersucht betroffen. Laut einer Untersuchung von Prof. Yves Dauvilliers liegt die Auftrittshäufigkeit zwischen 1 : 5.000 und 1: 3.300. (siehe Quelle)

Die verschiedenen Formen der Narkolepsie

    Im Groben unterscheidet man drei verschiedene Formen der Narkolepsie:

  • klassische Narkolepsie
  • monosymptomatische Narkolepsie
  • sekundäre Narkolepsie

Narkolepsie
tired sleepy woman sitting at her desk with books computer © pathdoc – Fotolia
Bei der klassischen Narkolepsie sind der Wachzustand, der REM-Schlaf und der NREM-Schlaf betroffen. Die neurologische Erkrankung äußert sich durch eine extrem ausgeprägte Tagesschläfrigkeit. Es treten Einschlafattacken auf, welche durch den vollständigen oder den teilweisen Verlust der Muskelspannung begleitet werden. Die sogenannte Kataplexie, der kurzfristige Verlust der Muskelspannung, ist eine Begleiterscheinung bei der klassischen Narkolepsie. Sie wird durch starke Emotionen ausgelöst, beispielsweise durch Freude, Ärger oder Wut. Dabei besteht die Gefahr von Stürzen und Verletzungen. Weil nicht nur der Tagesrhythmus sondern auch der Schlaf in der Nacht gestört sind, kommt es zu Durchschlafstörungen und die betroffenen Patienten können sich in der Nacht nicht erholen. Die Folge ist ein Schlafmangel, der wiederum zu einer Erhöhung der Schläfrigkeit führt. Die monosymptomatische Narkolepsie unterscheidet sich von der klassischen Schlafkrankheit durch das fehlen der Kataplexie. Die sekundäre Schlummersucht tritt unter anderem bei Verletzungen der Hirnstämme oder bei einem Tumor auf.

Die Auswirkungen der Narkolepsie

Oftmals wird die Diagnose Narkolepsie erst sehr spät getroffen. Die Patienten ahnen zu Beginn der Krankheit meistens nicht, dass sie an der Schlummerkrankheit leiden. Sie gehen mit einer großen Verzögerung zum Arzt, sodass starke Beeinträchtigungen im privaten, schulischen und beruflichen Umfeld erleben. Durch die verminderte Leistungsfähigkeit bei der Narkolepsie können sie den Anforderungen im Alltag nicht gerecht werden und es entstehen massive Probleme. Hierzu können im Extremfall der Verlust des Arbeitsplatzes, schulische Minderleistungen und Verletzungen durch Stürze oder verminderte Aufmerksamkeit gehören.

Narkolepsie – es existieren Lösungen

Narkolepsie kann zwar nicht geheilt werden, jedoch können die Betroffenen durch verschiedene Maßnahmen die Auswirkungen minimieren und ihren Alltag wieder meistern. Dabei stehen sowohl nicht-medikamentöse als auch medikamentöse Ansätze zur Verfügung.

      Nicht-medikamentöse Lösungsansätze bei leichten Fällen

    • Verbesserung der Schlafhygiene
    • Bewältigungsstrategien
    • Einrichtung von Tagschlafepisoden

Unter der Schlafhygiene werden verschiedene Maßnahmen zur Optimierung der Voraussetzungen für einen gesunden Schlaf verstanden. Durch hochwertige Matratzen, eine ruhige Umgebung und geeignete Kleidung kann sich das Schlafverhalten verbessern. Bewältigungsstrategien bestehen beispielsweise aus dem Vermeiden von bestimmten Situationen, welche Schlafattacken auslösen könnten. Individuelle Tagschlafepisoden sorgen für eine Reduktion der Gefahr von Müdigkeit.

Für schwere Fälle – Medikamente sorgen für Besserung

Je nach Schwere der Schlafkrankheit kann der behandelnde Arzt Antidepressiva, Fluoxetin oder andere Medikamente verschreiben. Die Tagesmüdigkeit lässt sich durch verschiedene Wirkstoffe und Mittel, beispielsweise Modafinil oder Natriumoxbat lindern.

(Quelle für die Auftrittshäufigkeit/Studie: http://www.orpha.net/consor/cgi-bin/Disease_Search.php?lng=DE&data_id=3637)

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